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Freitag, 25. Oktober 2013

Dürfen Christen richten?

Immer wieder möchten uns Ungläubige Bibelverse unter die Nase halten, die angeblich aussagen, Christen dürfen sich kein Urteil erlauben. Gleich vorweg: sie dürfen nicht nur, sie sollen sogar, und das wird in der Bibel auch begründet.

Meistens beziehen sich die Unkundigen auf diese Verse:

"Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden." (Matthäus 7:1-2, Elberfelder Bibel)

Es geht also um das Maß, mit dem gerichtet wird, denn wir werden einmal mit gleichem Maß gerichtet werden. Jesus hasst Heuchelei! Das ist doch der Punkt hier. Deswegen folgen auch gleich diese Verse:

"Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; -und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen." (Matthäus 7:3-5, Elberfelder Bibel)

Heuchelei ist das Thema, nicht das Richten.

Bei Lukas befindet sich die Parallelstelle dazu:

"Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilet nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasset los, und ihr werdet losgelassen werden. Gebet, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden." (Lukas 6:37-38, Elberfelder Bibel)

Es geht um das Maß beim Richten. Atheisten und Sektierer verdrehen das gern, weil sie so bibeltreue Christen zum Schweigen bringen möchten. Sie hören eben nun einmal Gottes Wort nicht gern. Jeder, wie er möchte… Wir aber müssen prüfen:

"Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen." (1 Johannes 4:1, Elberfelder Bibel)

Diese Warnung müssen wir ernst nehmen, und wir müssen unser Urteilsvermögen anwenden, um eben genau das herauszufinden. Wichtig ist dabei jedoch, fair und gerecht zu bleiben und, wie gesagt, ein Maß anzulegen, dass wir auch bei uns selbst anlegen würden:

"Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes Gericht." (Johannes 7:24, Elberfelder Bibel)

Im Römerbrief werden die Christen ausdrücklich dazu aufgefordert, Rangeleien in der Gemeinde unter sich auszumachen:

"Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden." (Römer, 14:10 Elberfelder Bibel)

Und noch einmal werden wir dringend dazu aufgefordert, andere zu beurteilen (nicht jedoch zu "ver"urteilen):

Euer Rühmen ist nicht gut. Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert? Feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr eine neue Masse sein möget, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet. Darum laßt uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit. Ich habe euch in dem Briefe geschrieben, nicht mit Hurern Umgang zu haben; nicht durchaus mit den Hurern dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern, sonst müßtet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist, oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen selbst nicht zu essen. Denn was habe ich [auch] zu richten, die draußen sind? Ihr, richtet ihr nicht, die drinnen sind? Die aber draußen sind, richtet Gott; tut den Bösen von euch selbst hinaus. (1 Korinther 5:6-13, Elberfelder Bibel)

Darf jemand unter euch, der eine Sache wider den anderen hat, rechten vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen? Oder wisset ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr unwürdig, über die geringsten Dinge zu richten? Wisset ihr nicht, daß wir Engel richten werden? geschweige denn Dinge dieses Lebens. (1 Korinther 6:1-3, Elberfelder Bibel)

Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, auf daß wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind; welche wir auch verkündigen, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, mitteilend geistliche Dinge durch geistliche Mittel. Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird; der geistliche aber beurteilt alles, er selbst aber wird von niemand beurteilt; denn "wer hat den Sinn des Herrn erkannt, der ihn unterweise?" Wir aber haben Christi Sinn. (1 Korinther 2:12-16, Elberfelder Bibel)

Die Bibel warnt uns auch immer wieder davor, Irrlehrer in unseren Reihen aufzunehmen, wie zum Beispiel bei Titus:

"Einen sektiererischen Menschen weise ab nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung, da du weißt, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, indem er durch sich selbst verurteilt ist." (Titus 3:10-11, Elberfelder Bibel)

Naja, und wer schon den ganzen Tag die Bibel offen liegen hat, der sollte vielleicht hin und wieder auch einmal hinein sehen, um zu lesen, was Gott eigentlich möchte:

"Und dies ist die Liebe, daß wir nach seinen Geboten wandeln. Dies ist das Gebot, wie ihr von Anfang gehört habt, daß ihr darin wandeln sollt. Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesum Christum im Fleische kommend bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. Sehet auf euch selbst, auf daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Jeder, der weitergeht und nicht bleibt in der Lehre des Christus, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmet ihn nicht ins Haus auf und grüßet ihn nicht. Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken." (2 Johannes 1:6-11, Elberfelder Bibel)

Zeugen Jehovas bezeugen beispielsweise nicht den Vater und den Sohn, weswegen sie der Schrift nach abzulehnen sind. Ja, wir müssen uns auf unsere Urteilskraft verlassen können und dürfen nicht nur, sondern müssen sogar stets und ständig urteilen, auch um zu verhindern, von Irrlehrern zur Sünde verführt zu werden.

Gott segne euch!

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