Viele Menschen lesen die Bibel, dieses Buch, das viele
Tausende von Jahren an Schriften vereint im Alten und Neuen Testament.
Manche halten sich vorwiegend im Alten Testament auf und
klammern sich an die Zehn Gebote, als hätte es eine Erlösung am Kreuz niemals
gegeben. Dieser Ansatz kann uns niemals in den Himmel bringen, denn der reiche
Jüngling wusste ja auch zu berichten, dass er all die Gebote hielt. Leider
reichte das für Jesus nicht aus… Er forderte eine Herzensänderung des jungen
Mannes, der seinen Geiz überwinden sollte…
Wieder andere beschränken sich da lieber auf das Neue
Testament, und kommen in eine Zerrlage, die nur noch Hallelujarufe und
knallharter Forderung von Liebe, Liebe, Liebe für jedermann zulässt. Ein
Gericht wird meistens verleugnet, und Jesus zum einzigen Gott und oft auch nur
zum vorbildlichen Menschen bzw. Propheten erklärt. Aber es sind ja drei
Personen des einzigen Gottes: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Alle drei sind
gleichermaßen göttlich, gleichermaßen ewig, gleichermaßen allmächtig und gleichermaßen
allwissend. Der Vater ist aber größer als der Sohn, der Heilige Geist dessen
Vertretung auf Erden. Ganz übel sind die, die meinen, dass nur ihnen allein die
Bibel vom Heiligen Geist erklärt würde, und auch, welche Stellen sie denn nun berücksichtigen
sollten. Das kann dann niemand mehr nachprüfen und man ist ihnen hoffnungslos
ausgeliefert, ihnen zu glauben, weil sie behaupten, ihr Wissen käme ja von
Gott.
Nun, es geht eben so nicht, denn wir brauchen beide
Testamente der Bibel als festen Grund unseres Glaubens, wenn wir nicht zum
Spielball für alle möglichen Sektierer werden möchten. Nur ist die Frage, mit
welcher Einstellung ich die Bibel denn nun lese…
Man kann alles zu einem Götzen für sich machen und die Dinge
nicht mehr mit ausreichendem Abstand betrachten, ja, den Blick für das
Wesentliche verlieren. So gut wie andere ihre Lehren auch vertreten mögen: werden
sie zu Götzen, dann versperren sie den Blick auf die Wahrheit. Andere Christen,
auch Theologen, können uns behilflich sein, die Wahrheit erkennen zu können,
aber nur, wo sie auf Gottes Wort verweisen. Das müssen wir dann aber selbst an uns heran lassen und dürfen nicht irgendwelchen Gurus blind vertrauen.
Die meisten Menschen habe schon ihre Meinung. Dann schlagen
sie die Bibel auf und suchen sie darin. Das ist sehr menschliches Vorgehen.
Auch viele Theologen machen dies, wenn sie die Bibel überhaupt noch aufschlagen
und sie nicht nur in Sekundärliteratur lesen. Die Gefahr, vom Ansatz her schon
schiefzuliegen, ist groß. Zeugen Jehovas werden zum Beispiel nach Versen
Ausschau halten, die ihr verzerrtes Gottesbild bestätigen. Da hat dann Jesus
keinen Platz mehr in Seiner ganzen Göttlichkeit, und der Heilige Geist erst
recht nicht. Verse werden einfach etwas geändert, bis sie passen, und
Zweitliteratur in Form eines Beiheftchens muss her. So handhaben es auch die
Mormonen und viele andere, die die rechte Lehre nicht haben. Neuerdings gehören
auch all jene dazu, die Rick Warrens "Purpose Driven Life" –"Leben mit Vision" zu ihrem Wachturm erklärt haben
und nun versuchen, eine neue Weltordnung aufzustellen. In dem kleinen Staat in
Afrika wollte man anfangen… Viele Christen sind dem zum Opfer gefallen. Ich
frage mich nur, warum sie denn die Bibel überhaupt so durch die Schriften eines
Gurus ersetzen wollen, wenn sie doch, wie sie sagen, an den Gott der Bibel
glauben… Das eben scheint denn doch nicht der Fall zu sein, denn Christen
setzen sich nicht über die Bibel, sondern lesen sie für was sie ist: Gottes
Wort. So gelesen und vom Heiligen Geist geleitet, kommen immer wieder Christen
zu denselben Resultaten…
Diese Christen erkennen die ganze Bibel als
Gottes Wort an und lesen es mit Respekt und offenen Ohren dafür, was Gott ihnen
zu sagen hat. Da lesen sie nicht die Welt hinein, um sie darin wiederzufinden,
sondern da lesen sie Gottes Wort, das ihnen Aufschluss über ihr Leben, die
Menschen und die Welt gibt. Etliche Schätze der Wahrheit werden ihnen
offenbart. Sie haben keine Angst vor der Welt, denn sie wissen sich immer von
Gott geliebt und erkennen Seine Handschrift in allem, was sie umgibt. Das gibt
ihnen Sicherheit in einer Welt, die auf dem Kopf steht. Solches Verständnis macht
uns demütig, auch vor unseren Mitmenschen. Wir erkennen dann, dass Gottes Wort
auch nicht starr ist, sondern dynamisch, und immer noch von unserem ganz großen
und ewigen Schöpfergott stammt, von dem es niemals leer zurückkehren wird. Jede
andere Form unserer Bibellese wird zur Rosinenpickerei.
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