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Freitag, 20. Juni 2014

Charles H. Spurgeon - Psalm 27:1

„Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der
Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen?“
Ps. 27, 1.

„Der Herr ist mein Licht und mein Heil.“ Hier ist ein persönlicher Anteil vorhanden: „mein Licht“, „mein Heil“; die Seele ist dessen gewiss, und darum bezeugt sie es bestimmt. In der neuen Geburt wird in die Seele Licht ausgegossen als der Vorläufer des Heils; wo nicht genug Licht ist, um uns unsere Dunkelheit zu zeigen und uns ein Verlangen nach dem Herrn Jesu einzufl ößen, da ist keine Gewissheit der Seligkeit. Nach der Bekehrung ist Gott unsere Freude, unser Trost, unser Führer, unser Lehrer und in jeder Hinsicht unser Licht: Er ist Licht in uns, Licht um uns, Licht, das von uns zurückgestrahlt wird, und Licht, das uns geoffenbart wird. Beachte wohl, es heißt nicht bloß, dass der Herr Licht gibt, sondern: Er ist das Licht; auch nicht, dass Er das Heil gibt, sondern: Er ist das Heil; wer sich also durch den Glauben Gott zugeeignet hat, hat alle Bundesgnaden in seinem Besitz.

Nachdem diese Wahrheit uns zur Gewissheit geworden ist, führt uns unser Schrift wort die Folgerung, die sich daraus ergibt, mit der Frage zu Gemüt: „Vor wem sollte ich mich fürchten?“ Eine Frage, die ihre eigene Antwort ist. Die Mächte der Finsternis brauchen wir nicht zu fürchten, denn der Herr, unser Licht, zerstört sie; und vor der höllischen Verdammnis darf uns nicht grauen, denn der Herr ist unser Heil. Das ist eine ganz andere Herausforderung als die des ruhmredigen Goliath, denn sie verlässt sich nicht auf die betrügliche Kraft eines fleischernen Arms, sondern auf die gewisse Macht des allüberwindenden Jehovah.

„Der Herr ist meines Lebens Kraft.“ Hier ist eine dritte leuchtende Wahrheit, die uns zeigt, dass des Sängers Hoffnung mit einer dreifältigen Schnur geknüpft ist, die nicht reißt. Wir dürfen die Ausdrücke unseres Lobes wohl häufen, so der Herr seine Gnadenwirkungen so reichlich über uns ausgießt. Unser Leben empfängt alle seine Kraft von Gott, und wenn es Ihm wohlgefällt, uns stark zu machen, so vermögen alle Ränke des Widersachers uns nicht zu schwächen. „Vor wem sollte mir grauen?“ Diese kühne Frage schaut in die Zukunft, wie in die Gegenwart. „Wenn Gott für uns ist, wer mag wider uns sein?“

Charles H. Spurgeon

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