Der törichten Fragen aber, der Geschlechtsregister, des
Zankes und Streites über das Gesetz entschlage dich; denn sie sind
unnütz und eitel.
Unsrer Tage sind wenig, und wir tun weit besser,
wenn wir sie dazu verwenden, etwas Gutes zu wirken, als über Dinge zu
streiten, die im besten Fall doch nur von ganz untergeordneter Bedeutung
sind. Jene Männer, denen die Erziehung und der Unterricht früherer
Geschlechter anvertraut war, machten sich eines großen Missgriffs in
ihrem Wirken schuldig, dass sie unablässig Gegenstände behandelten, die
dem Gesichtskreis der Kinder fern lagen; und die Gemeinden der gläubigen
Christenheit leiden Schaden unter dem
kleinlichen Wortgezänk über unbedeutende Fragen und verborgene Dinge.
Nachdem alles gesagt ist, was sich sagen lässt, ist kein Teil umso
weiser geworden, und darum fördert der Streit so wenig die Erkenntnis
als die Liebe, und es ist töricht, ein so unfruchtbares Feld bebauen zu
wollen. Fragen über Dinge, worüber die Heilige Schrift schweigt, über
Geheimnisse, die Gott allein betreffen, über Weissagungen von
schwankender Auslegung und über die Art und Weise, wie es mit der
äußerlichen Gottesdienstordnung solle gehalten werden, sind ganz
töricht, und weise Menschen weichen ihnen aus. Unsre Pflicht ist,
törichte Fragen weder aufzuwerfen noch zu beantworten, sondern uns ihrer
zu entschlagen; und wenn wir nach des Apostels Vorschrift dahin
trachten, „dass wir in einem Stande guter Werke gefunden werden,“ dann
werden wir mit nützlichem Wirken so vollauf beschäftigt sein, dass uns
keine Musse bleibt zu unwürdigen, unnötigen und zwecklosen Erörterungen.
Aber es gibt andere Fragen, die nicht töricht und müßig sind, denen wir
nicht ausweichen, sondern aufrichtig begegnen sollen: „Glaube ich an
den Herrn Jesum Christum? Bin ich erneuert in dem Geist meines Gemüts?
Wandle ich nicht mehr nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist? Wachse
ich in der Gnade? Schmückt mein Wandel die Lehre Gottes, meines
Heilandes? Warte ich auf die Zukunft des Herrn, und bin ich wachsam als
ein Knecht, der seines Herrn und Meisters gewärtig ist? Was kann ich
noch mehr für Jesum wirken?“ Solche und ähnliche Fragen erfordern unsre
ganze Aufmerksamkeit; und haben wir uns je in Spitzfindigkeiten
eingelassen, so wollen wir uns von nun an nützlicheren Dingen zuwenden.
Lasset uns Frieden halten und dahin trachten, dass wir sowohl durch
unser Wort, wie durch unsern Wandel andre abzuhalten suchen von
„törichten Fragen.“
- Charles Haddon Spurgeon
http://jesus-christus-gottes-wort.blogspot.com/2013/11/titus-39-der-torichten-fragen-aber-der.html
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